Liebe Freunde, liebe albanische Handwerkerinnen und Handwerker,
ich darf mich kurz vorstellen: seit Dezember 2018 bin ich Hauptgeschäftsführer der Handwerkkammer Koblenz und freue mich sehr auf diese Aufgabe. Die Handwerkskammer Koblenz ist seit vielen Jahren über Partnerschaftsprojekte im Ausland aktiv und ich habe vor, dieses Engagement fortzusetzen.
Es ist schön, wenn mich aus Albanien gerade jetzt gute Nachrichten erreichen und ich möchte Ihnen allen zur Verabschiedung des albanischen Handwerksgesetzes und zur Gründung der albanischen Handwerkskammer herzlich beglückwünschen.
Es ist Neuland – zum ersten Mal gibt es in Ihrem Land eine Handwerkskammer und jetzt muss die große Aufgabe gemeistert werden, diese Kammer zu einer straken und kompetenten Selbstverwaltung aufzubauen, sie mit Leben zu erfüllen.
Gewiss keine leichte, aber eine lohnende Aufgabe. Eine gute Handwerkskammer kann einen Beitrag zum Erfolg der Mitgliedsbetriebe, zur Sicherung eines qualifizierten Nachwuchses für den Mittelstand, zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und zu einem besseren sozialen Klima leisten. Soweit Sie unser Know-how auf diesem Weg benötigen, stehen wir gerne bereit.
Eines möchte ich Ihnen aus eigener Erfahrung mit auf den Weg geben: Die wichtigste Aufgabe einer Selbstverwaltung ist der ständige Austausch mit den Mitgliedsbetrieben. Nur so kann eine Kammer eine Politik im Sinne des Handwerks betreiben, gute und hochwertige Dienstleistungen für die Mitgliedsbetriebe anbieten und vor allem, eine führende Rolle bei der Gewinnung und Ausbildung eines handwerklichen Nachwuchses spielen.
Heute stehen vor dem Handwerk, ja vor der ganzen Gesellschaft, große Herausforderungen. Denken Sie an den Fachkräftemangel, der auch Ihr Land erreicht hat, denken Sie an die gewaltigen Veränderungen, die die Digitalisierung auch im Handwerk mit sich bringt, an die Migrationsströme und an weltweite Probleme wie Klimawandel oder die Folgen der Globalisierung.
Die eher kleinen handwerklichen Betriebe können mit diesen Herausforderungen nicht allein fertig werden. Dazu müssen Kammern und Verbände Lösungen anbieten. Internationale Zusammenarbeit ist ein Weg in diese Richtung. Das bieten wir Ihnen an.
Abschließend an Wort an die albanischen Handwerkerinnen und Handwerker. Ihre Kammer wird so sein, wie Sie sie machen. Fordern Sie eine effiziente und kreative Tätigkeit, aber leisten Sie als Ehrenamtsträger Ihren Beitrag, ohne den es nicht geht.
Dem Handwerk, dem schönen Land Albanien, wünsche ich viel Erfolg auf dem Weg in die EU und freue mich auf unsere Zusammenarbeit!